Newsletter März:

Kurz hat der Frühling schon mal vorbeigeschaut

Liebe Bienenfreunde,

nicht nur wir Menschen können es kaum noch erwarten, bis der Frühling endlich kommt und auch da bleibt. Auch die Bienen sehnen sich schon nach Sonne, Wärme und Blüten mit Pollen und Nektar.

Bei Sonnenschein und über 10 Grad Celsius kann der Imker schon mal den Deckel der Völker anheben und schauen, ob noch alles OK ist bei den Bienen.

Jetzt ist schon erkennbar, dass manche Völker stärker und andere schwächer durch den Winter gekommen sind. Die starken Völker haben schon ein großes Brutnest über 3 Waben verteilt angelegt, während sich schwache Völker gerade mal um ein paar Brutzellen kümmern können.

Die gute Überwinterung ist für mich auch das wichtigste Kriterium für die Nachzucht der nächsten Königinnen. Erst danach kommt bei mir die Friedfertigkeit und dann vielleicht noch der Honigertrag aus dem Vorjahr.

Vielleicht darf ich mich deshalb nicht wundern, dass ich im März schon wieder einen ersten Bienenstich abbekommen habe. Das Bienengift ist zunächst zwar schmerzhaft, lässt sich aber aushalten. Die Biene stirbt allerdings an dieser Verteidigung für das Volk, da der Stachel samt Giftblase durch den Wiederhaken in der menschlichen Haut stecken bleibt.

Mein erster Bienenstich in 2025 am Gummizug des Imkeranzugs - Danke!

Bienengift soll nach der Traditionellen Chinesischen Medizin ja auch heilsam sein, z.B. gegen Rheuma. Bei Bedarf könnt Ihr einfach mal eine Hand vor das Flugloch halten. Da ist ein Stich ab jetzt wieder garantiert, da die Wächterinnen durchaus schon aufpassen, dass keine Feinde eindringen und die Brut schädigen. Bei mir klingt die Schwellung inzwischen sehr schnell wieder ab, so dass ich mich am nächsten Tag kaum noch an den Stich erinnern kann. Das war in meiner Kindheit noch deutlich anders. Da habe ich schon mal in der Schule gefehlt, wenn mich am Vortag eine Biene meines Vaters gestochen hatte und ich fühlte mich ein paar Tage wirklich krank.

Wenn man allerdings nicht direkt vor dem Flugloch steht, wird man meistens noch von den Bienen toleriert. Der Imker arbeitet deshalb immer an der Rückseite der Völker.

Bei einem Ausflug ins Allgäu haben wir im Februar ein schönes Bienenhaus entdeckt, bei dem ein Hotel die Bienen-Patenschaft übernommen hat. So hat jeder etwas von den Bienen: das Hotel kann die Gäste mit eigenem Honig verwöhnen, die Blumen werden von den Bienen bestäubt und sorgen für ein besonderes gutes Heu, die Gäste genießen beim Spaziergang die Natur mit den summenden Bienen und der Imker muss die Arbeit sicher auch nicht ohne Lohn machen. Eine Infotafel am Bienenhaus erklärt das auch sehr anschaulich.

Ein Bienenhaus im Februar im Allgäu
Infotafel am Bienenhaus, die den Nutzen der Bienen für die Hotelgäste anschaulich erklärt

Ich habe inzwischen mein eigenes, eingeschmolzenes Wachs als Mittelwände von einer BIO-Zertifizierten Wachsverarbeitungsfirma aus dem Bayerischen Wald wieder zurückbekommen und kann demnächst mit dem Einlöten der Mittelwände in die leeren Rähmchen beginnen. Diese benötige ich für die Honigräume, die aber vermutlich nicht vor Ostern mit Beginn der Kirschblüte aufgesetzt werden. Bis dahin verbrauchen die Bienen noch viel Futter für die Aufzucht der neuen Generation. Bevor es knapp wird, muss ich Futterwaben aus anderen Völkern umhängen oder mit einer Futtertasche mit Zuckersirup oder eigenem Honig füttern.

Da ich noch genug Honig aus dem Vorjahr habe, ist mein Honig seit März auch bei Friedl´s Biohof in Biburg im Angebot. Besser kann man Gemüse nicht einkaufen! Selbst angebauten Spinat holt Carmen auch mal schnell zwischendurch ganz frisch vom eigenen Feld. BIO, regional, frisch und mit meinem Honig im Sortiment - besser geht´s doch nicht. Damit sich die Anreise noch mehr lohnt, kann ich für Genießer von wirklich gutem Fleisch auch noch den Braumiller-Hof in Biburg mit seinen freilaufenden Charolais-Rindern und eigener Metzgerei empfehlen.

So, wenn´s nach mir und den Bienen geht, kann der Frühling endlich kommen.

Vielen Dank an alle Bienenpaten und Partner für die Unterstützung und alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und Zuversicht für das neue Jahr 2025!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Euer Imker
Michael Ruhdorfer