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Schon Winter?!

Liebe Bienenfreunde,

was machen denn die Bienen im Winter?

Anders als Wildbienen wie Hummeln oder Wespen und Hornissen überwintern die Honigbienen als Volk in ihrem Bienenstock.

Dafür haben die Honigbienen den Nektar gesammelt und in den Waben zu Honig veredelt und getrocknet. Bei Hummeln, Wespen und Hornissen überwintern dagegen mehrere Königinnen, die im Frühling wieder einen neuen Staat gründen. Diese Königinnen suchen sich einen geschützten Platz in der hoffentlich intakten, nicht zu aufgeräumten Natur und bauen im Frühling neue Nester. Wildbienen überwintern als Larven in Löchern, die wir von den Insektenhotels kennen.

Wenn es draußen verschneit und kalt ist, wärmen sich die Honig-Bienen in der Wintertraube gegenseitig

Die Imker haben jetzt erstmal nichts an den Bienenvölkern zu tun. Da kommt die Adventszeit mit den Weihnachtsmärkten gerade recht, um den Honig, das geschmolzene Bienenwachs als Kerzen und das Propolis als Tinktur oder Creme zu vermarkten.

Kommt doch alle nächstes Wochenende zum Adventszauber in Grünsink vorbei. Ich freue mich auf jeden, der den Weg zu Fuß an diesen bezaubernden Ort findet.

In diesem Jahr wird am Samstag und Sonntag eine besinnliche Stunde in der Wallfahrtskirche angeboten und am Sonntag kommt der Nikolaus, der die Kinder beschenken wird!

Am Freitag stimmt uns Erik Berthold auf den Adventszauber ein.

Gibt es ein schöneres Licht als das von einer duftenden Bienenwachskerze?

Nochmal zurück zu den Bienen. Die Möglichkeit, durch Körperbewegung Wärme zu erzeugen, hilft den Honigbienen auch im Frühling, um die Brut in den Waben-Zellen warm zu halten. Die Brut benötigt möglichst konstant ca. 35°C. Jetzt sind die meisten Völker bereits brutfrei und können Kraft sparen. Das bedeutet, dass die Bienen, die jetzt leben, den Winter bis zum Frühjahr überleben. Anders als die Sommerbienen, die bereits nach 6 bis 8 Wochen erschöpft sind und schon wieder sterben.

Die Technik der Wärmeerzeugung nutzen die Bienen auch, um eingedrungene Feinde wie die Hornisse zu töten. Eine Hornisse fängt sich normalerweise einzelne Bienen vor dem Flugloch und fliegt mit dem Opfer auf einen nahegelegenen Ast und frisst es dort. Wenn sich doch mal eine einzelne Hornisse in den Bienenstock wagt, wird sie bei einem gesunden Volk von einigen Bienen „eingeknäult“ und durch deren Möglichkeit, Wärme zu erzeugen, so stark erhitzt, dass sie stirbt.

Allerdings ist das eher die Ausnahme. Wenn eine Hornisse vor dem Flugloch auftaucht, werden die Bienen zunächst nervös und ziehen sich dann komplett in den Bienenstock zurück. Das kann im Sommer dazu führen, dass das Volk verhungert. Es könnte auch überhitzen, weil die Bienen den Stock nicht mehr durch Flügelschlagen vor dem Flugloch kühlen können.

Dramatisch könnte sich das Problem in Zukunft verschlechtern, da eine neue Hornissenart aus Asien auf dem Vormarsch in Europa und Deutschland ist.

Diese invasive Art unterscheidet sich von der heimischen Hornisse vor allem durch die Farbe. Der Körper ist eher Schwarz als gelb, dafür sind die Beine gelb statt schwarz. Zwar jagt auch die heimische Hornisse Bienen, aber die macht wohl nur 5% der Nahrung aus, während Bienen bei der asiatischen Hornisse 35-85% als Nahrungsquelle dienen.

Die Nester der "Vespa velutina" sind wesentlich größer. Sie beherbergen 1000-2000 Hornissen, während es bei der heimischen Art 400-700 sind.

Eine heimische Hornisse auf der Suche nach Nahrung vor dem Flugloch

Die Politik ist hier bereits informiert und hoffentlich aktiv. Sollte eine invasive Art unter Naturschutz gestellt werden? Ich denke eher nicht! Wer eine asiatische Hornisse sieht, sollte diese bei der Naturschutzbehörde melden.

Vielen Dank an alle Bienenpaten und Partner für die Unterstützung!

 

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Euer Imker
Michael Ruhdorfer